Brocken

Wanderung und eine Nacht

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Am Bahnparallelweg


  • Zielwanderung
  • Wegbeschreibung nicht bikebar
  • 7 km
  • befestigte und Stock-Und-Stein-Wege
  • Höhenunterschied 500m
  • Steigung stark
  • eine Gaststätte



Sonnenaufgang am Brocken




Eine Nacht auf dem Brocken

Es war Frühsommer, als wir uns vorgenommen hatten, einen Sonnenaufgang auf dem Brocken zu erleben. Es war anhaltend gutes Wetter vorausgesagt, so dass dem nächtlichen Start aus Schierke fast nichts entgegen stand. Allein wir kannten den Weg noch nicht. Also beschlossen wir kurzfristig auch den Sonnenuntergang zu erleben und ein Zimmer beim Brockenwirt zu buchen. Er hatte für uns für den nächsten Tag noch ein Zimmer frei, beschrieb den zugehörigen Parkplatz bei Café Winkler in Schierke und falls wir das Gepäck nicht tragen wollten, würde er es transportieren. Über die beiden Angebote waren wir sehr angenehm überrascht.

Am nächsten Tag waren wir rechtzeitig um 15:00 beim Parkplatz um das Gepäck abzugeben.

Wanderern kann ich die Parkplätze am Ende von Schierke auf der Brockenstraße empfehlen. Der Parkplatz Alte Bobbahn als Einstieg zum Bahnparallelweg, befindet sich ca. 200 vor der Jugendherberge links, der andere kurz hinter ihr. Dieser Parkplatz empfiehlt sich für den vollständigen Weg durch Eckerloch (s.u.). Nach dem letzten kommt nur noch die DGB-Bildungsstätte und ein Schlagbaum. Bahnfahrer sollten schon am Ortseingang beim Fahrgeschäft und Info-Tafel parken. Von hier ist der Weg zum Bahnhof ausgeschildert.

Gegenüber der Jugendherberge (Brockenstr. 48) beginnt der zum Brocken ausgeschilderten Weg. Nach den ersten 100m verläßt der Weg das Hinterhofambiente. Der Forstweg führt als Einstimmung ausreichend steil bergan, bis er auf den Ottoweg (Alte Bobbahn) stößt. Nachdem wir nach links abgebogen sind, wird der Forstweg zunehmend zu einem Sandweg, der zunächst flach, dann nach einer Rechtskurve kräftig bergan führt. Dieser Teilweg ist bergauf für Bikes nicht befahrbar. Nach 300m wird der Bahnübergang und dahinter der kreuzende Bahnparallelweg erreicht.

An dieser Kreuzung muss man sich entscheiden, ob man einen bequemeren aber ca. 1,5km weiteren Weg oder einen schwierigeren, kürzeren, interessanteren Weg bevorzugt. Gerade aus, entlang der Bobbahn, führt der bequemere und mit dem Bike befahrbar.

Wir sind links auf den Bahnparallelweg abgebogen. Er führt zum Eckerloch, das kräftig bergauf und "über Stock und Stein" geht. Der Eckelochstieg ist mit Bikes nicht befahrbar

Der Bahnparallelweg verläuft über 1,5 km fast eben und parallel zu den Schienen. Wir legten den Weg im Schlenderschritt zurück, um möglichst häufig einen Dampfzug an uns vorbeifahren zu sehen. Wir brachten es zwar auf drei Begegnungen, die Möglichkeiten ein sehenswertes Foto zu schießen waren jedoch sehr begrenzt. Zwischen dem Weg und den Schienen stehen zu viele Bäume - das ist im Hochwald halt so - und erstaunlicherweise schleicht sich der Zug derart leise an, dass er fast vorbei ist, bevor er zu hören ist. Es gibt drei Orte, die sich für ein Foto eignen : der o.g. Bahnübergang, der Übergang der Brockenstraße nach dem ersten Drittel und schließlich am Ende des Weges beim Eckerloch.

Die Erwartung einen Zug zu erwischen, zwei Fernsichten in Richtung des Wurmberges und viele verstreut liegende Granitfelsen machen den Weg kurzweilig. Er endet am Eckerlochstieg. Dem von links unten kommende " über Stock- und Steinweg" folgen wir rechts den Hang hinauf. Nach unserem Spazierschritt überraschte uns dieser Weg, so dass wir den nach wenigen Metern erreichte Plateau mit Sitzbänken gerne nutzten. Nachdem uns bewusst war, was jetzt auf uns zukommt, sind wir den ca. 1km langen, kräftigen Anstieg stramm hinaufgestiegen. Der Eckerlochstieg trifft knapp vor dem Bahnübergang und dem dahinter einmündenden, von Torfhaus kommenden Goetheweg auf die Brockenstraße.

Mit der folgenden scharfen Rechtskurve auf der Brockenstraße hatten wir den steilsten Teil des Weges überwunden und auch die 1100m ü.NN erreicht. Den Jogger, der sich von hinten an uns erhanschnaufte, fragte ich nicht nach dem Brocken-Benno. Er erzählte aber, dass er diese Woche diese Tour jeden Tag liefe, um für den Harz-Gebirgslauf zu trainieren. Nicht nur er oder wir kämpften mit dem Berg, auch der Wald hat in dieser Höhe seine "Kampfzone". Er lief weiter, wir blieben und betrachteten den unwirklichen Wald und glaubten den ganzen südlichen Harz bis zu seinem Rand erkennen zu könne. Nach weiteren 200m standen wir unterhalb des Bahnhofes als der Jogger und freundlich grüßend entgegen kam. Dann atmen wir noch einmal durch und sind schnell auf dem Gipfel.

 

Wir waren kurz vor 18:00 Uhr oben und beobachteten, wie fast alle Touristen mit dem letzten zu Tal fahrenden Bahn verschwanden oder sich auf Bikes oder Schusters Rappen talwärts bewegten. Übrig blieben die Gäste der Brockenherberge.

Wir waren von unserem südwestlichen Eckzimmer angenehm überrascht. Es war lediglich zu warm, die Fenster können nicht geöffnet werden und Klimaanlage war nicht regulierbar. Das fiel erst auf, nachdem wir uns an dem bereitliegendem Obst und den Getränke gelabt hatten. Der Wirt weiß, was Wanderer brauchen.

Nach dem Abendessen in der Gaststätte suchten wir uns ein lauschiges Plätzchen mit Fernsicht. Eine Hand voll Gäste taten das gleiche und so beobachteten 15 Personen um 21:00 Uhr, wie die Sonne unter uns den Horizont durchstieß. Auf dem Rückweg zum Hotel trafen wir den Brockenfuchs, der noch auf einem Felsen liegend dessen Wärme nutzte.

Am nächstem Morgen beobachteten wir um 5:30 mit ein paar paar wenig Schaulustige in Schlappen, Bademantel und Jogginghose den Sonnenaufgang. Nach einem Nickerchen und dem ausgiebigen Frühstücksbuffet nahmen wir zum Abstieg den Weg vom Vortag.

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Der kurze Weg von Schierke

Der oben beschriebene Weg verläuft im wesentlichen auf dem Bahnparallelweg und duch den oberen Teil des Eckerlochs. Gestern haben wir auch den unteren Teil begangen. vom  letzten Parkplatz (s.o.) verlassen wir Schierke, Ortsausgangsschild mit Brockenentfernung 10km, auf der Brockenstrasse, biegen am Wasserwerk des Schluft Wassers nach rechts in einen Waldweg, der den langen Boden der Teerstrasse abkürzt. Sobald wir die Teerstrasse wieder erreicht haben können wir auf ihr bleiben oder alternativ parallel im Wald wandern. Beide Wege treffen am Einstieg zum Eckerloch wieder aufeinander.

 

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